Ich sollte mich setzen sagte er. Ich fühlte mich unwohl, sehr unwohl. Er und ich sind wohl die letzten die sich wirklich mit der Ahnenforschung innerhalb unserer Familie beschäftigen. Er sprach mit mir darüber alle seine Aufzeichnung bei mir wären. Ich sagte ihm mein Vater hätte sie noch, ich würde sie aber immer in Ehren halten. Meine Gedanken reisten immer wieder in die Vergangenheit. Der Mann, der mir gegenübersaß, hatte nicht viel gemeinsam mit dem Mann, der mein Onkel war, in meinen Kindertagen, selbst noch vor einigen Monaten.
Ich möchte nicht mehr sagt er schaute irgendwo in die Ferne Ich habe gelebt gut gelebt, aber jetzt habe ich nur noch Schmerzen. Er schaute zur Seite, ganz in weiß war er gekleidet, wie auf dem letzten Weg. Der Kloss in meinem Hals wurde größer, immer größer.
Zwischendurch das Quaken der Frösche in seinem Teich, Vogelgezwitscher, so als wenn alles ganz normal wäre.
Selbst die Nieren machen es nicht mehr, alle 2 Tage muss ich zur Reinigung. Ich denke ich werde das nicht mehr machen.
Ich wollte wegrennen, wollte es nicht hören, nicht Wissen. Dann wurde ich ruhig, schaute ihn an und wusste er nimmt sich einfach das Recht und will für sich selbst entscheiden wann er gehen darf. Dieser Mann, schwer krank, geboren 1939.
Wir redeten noch und dann Begriff ich, er wollte sich verabschieden. Es war mir eine Ehre, zu wissen das ich zu denen gehöre bei denen er sich verabschiedet.
Der Weg vom Garten meines Onkels in den Garten meines Vaters ist nur wenige Meter. Diesmal lagen Welten dazwischen.
Ich drehte mich noch einmal um, machte das Bild und wusste es wird wahrscheinlich das letzte sein.