Und sonst so? Sonderausgabe Coco

Gestatten mein Name ist „Coco“, ich bin im August 2024 geboren. Nun bin ich dazu da, dass in meinen Augen viel zu ruhige Leben der Familie mal so gründlich auf den Kopf zu stellen und glaubt mir, Postboten kann ich anbellen…aber wie. Die Rangordnung hat sich sehr schnell verändert. Matthes mein Herrchen Nummer 1 macht das schon sehr gut. Den anderen gestatte ich in einer gnädigen Minute eine kleine Audienz, aber eigentlich mag ich sie auch. So, ich bitte mich zu entschuldigen ich muss durch herzzerreißendes Wimmern oder grummeliges Gebell der Familie klar machen, dass ich jetzt da bin und zeigen wer hier das Kommando hat.

 

Und sonst so? III Komma V

Warum 3,5? Irgendwie nichts Halbes und doch was Ganzes (mi,mi,mi). Kalt ist es geworden. Das erste Konzert („Die Art“) konnte ich nicht besuchen, mein Körper war der Meinung das wäre nichts für mich. Am Axel Springer Haus merke ich das Berlin laut und dreckig ist und gerade hier viel Charme verloren hat. Der Hinterhof eine Straße weiter hat diesen Charme noch. Chronologisch gehe ich vor, jedenfalls fast. Eine glückliche Frau an ihrem Geburtstag, meine Frau, gutes Essen ganz in Familie. Schön, sehr schön, dass wir diesen Geburtstag zusammen feiern konnten. Nicht so selbstverständlich, in einer Zeit in der ich Angst habe, nicht vor den Schatten, nein vor den Waffen. Eine Umarmung an meine Familie. Die Schatten? Sie schicken mir ab und zu eine Kusshand, legen sich liebevoll auf meine Schulter, doch liegen schon nicht mehr so schwer. Ich tanze mit ihnen, versuche sie zu verstehen und den Schattenschutz zu verkleinern. Die Schatten beobachten mich und ich sie. Wer in irgendeiner Weise mit mir in Kontakt sollte, durchaus erfahren haben das das Neue „The Cure“ – Album Anfang November erscheint. Ach was bin ich gespannt, auf alles. In einem Computerspiel fiel gerade folgender Satz: „Es ist ein törichter Kriegsherr der den Krieg sucht“, das lass ich mal so stehen.

Und sonst so? III

Etwas Gedankenversunken, Menschen können so verletzen und in mittelalterlichen Dingen feststecken…Eigentlich müsste ich wütend sein, aber ich habe nur Mitleid für ein Häuflein „Nichts“… Aber zurück, es betraf ja auch nicht mich persönlich, aber Blut ist dicker als Wasser, auch wenn es nicht rein ist…Aber nun wirklich zurück, der Platz in der Bahn, auf der mein Schatten saß, bleibt immer öfter leer, war wieder in Berlin, diesen Menschen treffen, der in den letzten Monaten so wichtig geworden ist… Auf dem Dorffest konnte ich kurz ein Engel sein…Ich freue mich auf 3 Konzerte in den nächsten Wochen. Erst gehe ich zu „Die Art“ (ach was freue ich mich), dann geht es zu „MaidaVale“ (ach was freue ich mich) und dann zu „Sind“ (ach was freue ich mich)…Ein Bild geschickt bekommen, da waren Haare und Bart noch „schwarz“, wie lächerlich…Die Jugendlichen haben mir gezeigt, dass sie das Schloss an einem Tor zum Wald auf dem Gelände nicht gut fanden…am anderen Morgen fand ich es am Gitter zum Hauseingang…Und sonst so?…War Veränderung bei mir so oft laut und holperig, so ist sie gerade still und  fast schattenlos…….

Und sonst so? II

Ja, immer noch schwelgen Gedanken Richtung Kreuzfahrt. Ich habe wieder eine Socke auf der Flucht erwischt und bin irritiert von meiner Genialität, das Rätsel der verschwundenen Socken gelöst zu haben. Vor 8 Jahren hatte ich das Interview wegen der Mühle. Wenig später waren die Meinungsverschiedenheiten zu groß und seit dem verfällt die Mühle. Ein schönes Konzert von AnnaR (ehemals Rosenstolz). Eine sehr schöne Einschulung von Felix. Eine Graffiti – Projekt auf Arbeit und das Vorhaben, wenigstens 20min. der 100 schlechtesten Filme zu sehen beginnt. Sind ja dann auch mindestens 2000 Minuten. Allerdings habe ich 2 Filme von den 100 schon gesehen 😉 Anja musste heute am Arm genäht werden, da war der Arm wohl schneller als der Schrank, oder umgekehrt. Aber es geht ihr gut.

Es geht uns allen gut

An Bord

Wo fängt man da an, soll ja auch nicht zu lang werden. Einige kritische Worte? Die negativen Seiten einer Kreuzfahrt sind allen bekannt und natürlich kann man sich auch darüber streiten das ein Schiff fast ausschließlich von Deutschen genutzt, unter italienischer Flagge fährt. Natürlich sind es die Arbeitsgesetze, die dazu veranlassen. Allerdings muss ich sagen konnte man hören und erleben, dass das alles so schlecht dann doch nicht ist. Der Großteil der beschäftigten kommt aus den Philippinen, viel deutsche Arbeitnehmer und viel Osteuropäer. (z.B. 10 Tage im Monat frei) Und auf dem Schiff? Gab es tatsächlich wenig zu meckern, möchte man für diesen Preis (den ich euch nicht nennen werde) auch erwarten. Auffällig war das an manchen Bars auffällig langsam gearbeitet wurde. Unsere Theorie 1: Die Leute sollen nicht so schnell betrunken werden (haben wir aber nie gesehen das einer wirklich betrunken war) und Theorie 2: Viele hatten ja ein Getränkepaket gebucht und durch Langsamkeit kann man sicher Kosten sparen.

Und wir? Die Bordkarte, gestern gepostet, der Eintritt zu allem. Ja wir hatten All Inklusive, heißt wir sind in Bars gegangen (es gab glaube ich 8) in Restaurants (auch viele) und zeigten einfach die Karte und das wars. Ich habe die verschiedensten Alkfreien Cocktails probiert. Mein Favorit der Coco Loco Ohne Alkohol mit weißer Schokolade und ich habe meine liebe für (guten) Tonic entdeckt. Alkoholfreier Gin mit Tonic, war auch spannend. Gegessen habe ich u.a. in der Almhütte, der Weiten Welt und ihr merkt schon der Name war oft Programm.

Apropos Programm. Ich muss sagen die waren echt gut die Shows und es gab so viel zu sehen und zu machen, das einem auf dem Schiff nicht langweilig wurde. Teilweise 3 parallele Discos am Abend, Pools, irgendwo immer Livemusik. Und trotzdem die Kabinen immer ruhig. Sport an allen Ecken, Spa- Bereich, Shops und der größte Kostenpunkt auf dem Schiff für uns…Airhockey (hat Spaß gemacht). Ja nicht alles war kostenlos, Spa, Sauna und einiges musste und konnte gebucht werden. Anja hatte einiges für sich schon im Vorfeld gebucht. Man konnte viel Geld loswerden, musste es aber nicht.

Zustande gekommen ist der Urlaub, weil wir etwas gesucht haben, wo alle nochmal mitkommen, da die Kinder groß werden und es vielleicht der letzte gemeinsame Urlaub war. Und ja ich habe nicht geglaubt das mir eine Kreuzfahrt so viel Spaß macht und ja ich würde es wieder tun. Kurz nochmal zum Preis, jede Stadt einzeln, jede Bar einzeln, jede Show einzeln wäre sicher nicht billiger gewesen. Sicher nicht der preiswerteste Urlaub, aber auch einer der es Wert war.

Glücksbringer, Schweiß, Schmerz und Birel

Den Glückbringer gab es zu Beginn der Praggames. Schweiß floss in überhitzten Sporthallen, auf sonnigen Wegen und vollen Kneipen. Schmerz gab es meistens am Knie, oder umgeknickt, oder Stiche aller Art, oder Sonnenbrand und das Birel war wieder äußerst lecker.

Birel? Mein lieblingsalkoholfreies Bier 😉 Die Praggames waren wieder ein Erlebnis. Immer wieder erstaunlich wie das alles fast reibungslos funktioniert, wenn über 330 Mannschaften ein Turnier ausspielen. Dazu muss man sagen das jede Mannschaft aus ca. 15 Leuten besteht. Sprich ca. 5000 Sportler plus Fans untergebracht werden müssen und versorgt werden müssen. Auch wenn wir nicht so viel mit dem Sieg zu tun hatten so haben wir doch gezeigt, dass wir es können, wenn wir wollen, nur öfter wollen müssten 😉 Ein besonderer Dank an all die Helfer und Fahrer, die es uns ermöglicht haben, dabei sein zu dürfen. Ein Dank an die Trainer, an das Orgateam, dank an meine private Krankenschwester und alle die mit waren. Gute Gespräche voller Sinn und gerne auch mal ohne (Sinn) und das gute Gefühl mitreden zu können, wenn man auch manchmal gar nicht wusste worum es geht  😉

Danke

Mal kurz Vergangenheit ruhen lassen und Gegenwart genießen

Heute? Heute möchte ich einfach mal schreiben das ich Stolz bin, in der Gegenwart, im jetzt, im hier…auf die Söhne. Stolz. Jugendweihe erlebt, eine Schöne, nun Erwachsen, na fast. Der Große Abitur als Zweitbester der Schule. Zeugnisübergabe. Abiball. Jugendweihefeier. Viel in Anzügen und weißem Hemd. War es wert, ist es wert. Sind SIE wert. Nein, ich will jetzt nicht wieder in Erinnerungen schwelgen, ich will den beiden einfach nur sagen, wie unendlich stolz ich bin und verneige mich vor dem, was sie bereits erreicht haben und wünsche ihnen Liebe und Kraft für das was noch auf sie zukommt. Die Welt wäre eine schlechtere, wenn es euch nicht geben würde.

Lachen am anderem Ende des Denkens

 

 

Minutenlang schaue ich auf das Bild, bevor ich ein Wort schreiben kann. Seht ihr das Lachen des alten Mannes? Matthes scheint etwas zu erzählen und sein Uropa scheint zu verstehen und lacht, lacht in einer Zeit, in der er selten lachte.

Kurz eine Pause, der Blick wird glasig.

Ich erinnere mich an diesen Tag.

Wir klingelten an der Wohnung in Berlin. Uroma öffnete und mir war wie immer etwas unwohl, das lag aber sicher nicht an der Oma, nicht an dem Besuch an sich. Langsam gingen wir ins Wohnzimmer, Uropa schaute mich an und ich wusste das er nicht weiß, wer ich bin. Wie immer. Er begrüßte mich freundlich und fragte auch wie es mir geht. Es war eine Höflichkeit, um seine Unwissenheit zu überspielen, vielleicht gab es ja diesen kleinen klaren Moment.

„Dich habe ich schon mal gesehen“ sagte er lächelnd, als Matthes hinter mir vorkam. „Dich kenne ich“ sagte er und er nahm Matthes auf den Schoß, alle anderen bereit loszuspringen, falls er Matthes fallen lässt. Aber er tat es nicht. Matthes saß und sie redeten und Opa lachte, lacht in einer Zeit, in der er selten lachte.

Matthes Uropa zu der Zeit schon schwer Demenzkrank. Wollte nachts los, um arbeiten zu gehen, obwohl er schon lange Rentner war, erkannte niemanden mehr oder wenn nur kurz. Aber Matthes war das egal, das war sein Uropa und auch wenn er oft Respekt vor ihm hatte, da er manchmal unberechenbar war. Dieses Lachen ist so schön, soviel wert, zu einer Zeit, in der sein Uropa selten lachte.

(Ruhe in Frieden)

Nachtgedanken (Für meinen Sohn)

Am Abend regnete es, deine Mama tanzt im Regen. Die Jugendweihe geht zu Ende. Die letzten Minuten die Geschenke „zählen“. Nicht alles war perfekt, aber alles sehr gut. In der Erinnerung sehe ich mich, Bahnhof Zoo um 4.30 Uhr mit dir im Kinderwagen zum Frühdienst. Wir hatten keinen Krippenplatz, aber ich durfte dich mit auf Arbeit nehmen. Mein erstes Kochbuch, ich habe mir aufgeschrieben was du magst und was nicht, alles schön püriert. Es existiert auch noch in einer Kiste in der Garage.  Ab irgendwann dann immer am gleichen Ort. Kita- Kita, Hort – Hort. Zufällige Absicht? Die Tage die es dir nicht gut ging und du am kleinen Zaun standest, der deine Kitagruppe von meiner trennte. Dein Lächeln, wenn ich etwas Zeit hatte. Und deine Geschichten aus einer anderen Welt, die nur du verstanden hast. Später dann dezenter Rückzug, es war für dich uncool, wenn dein Vater in der Nähe war. Dann vor einigen Wochen diese Situation im Bus, du mit deinen Kumpels, stelle mich lächelnd etwas nach vorne, Eltern sind peinlich, wenn man 14 ist. Doch du siehst mich, drängelst dich durch den vollen Bus, um mich zu umarmen und mir zu sagen das du mich liebhast. Dann gehst du zurück zu deinen Kumpels. Wir waren so lange zusammen, waren so lange getrennt, wenn ich auf Föhr arbeitete oder die Nächte in den Wohngruppen. Ich finde in einem Ordner ein kleines Gedicht, geschrieben im Februar 2010.

 wenn du schläfst

lege ich mein ohr

an dein herz

an deinen mund

höre es schlagen

höre deinen atem

weiß das du

bist

Die Luft, die jetzt durch das Fenster kommt, ist frischer, noch schnell einen letzten Zug. Ich bin müde und weiß du schläfst schon. Eigentlich wollte ich Worte finden, die das ausdrücken könnten, was ich fühle. Aber es gibt sie nicht, nicht wenn etwas so tief ist. Leise öffne ich die Tür, gehe den Flur entlang, öffne die Tür zu deinem Zimmer, stehe einen Augenblick in der Tür und in meinen Gedanken leg ich mein Ohr an dein Herz und deinen Mund.