Ein Tag

Ich möchte einfach einen Tag beschreiben, vorgestern war es. Es war ein guter Tag, in all dem negativen, einfach ein guter Tag. Nichts Besonderes und genau deshalb so besonders. Die Bilder sind alle von diesem Tag, glaube sogar in der richtigen Reihenfolge. Ein wunderbarer Sonnenaufgang, ein kleiner Spaziergang, kurz einkaufen, etwas Essen, ach ja für die Schule müsste ich ja auch mal wieder was machen. Es begann plötzlich zu schneien und wenig später kam die Sonne wieder hervor. Mit der Familie telefonieren, etwas fernsehen und dann schlafen. Nichts Weltbewegendes. Nicht himmelhochjauchzend und nicht zu Tode betrübt. Ich habe mich gefreut über diesen Tag. Vielleicht sollten wir uns viel öfter über die Dinge freuen die viel zu Normal geworden sind.

Fazit einer (Heim)reise

In welche Richtung sich nun die Heimreise befindet, weiß ich selbst nicht. Es fiel schwer die Familie wieder zu verlassen und doch auch viel Freude auf die Insel.

Es gab so viel Wertschätzung, damit hatte ich nicht gerechnet. Eltern, die mich baten, wieder zurück zu kommen, ganz viel Anerkennung für meine geleistete Arbeit. Vielleicht zählt auch hier, dass man erst weiß was man hat, wenn man es nicht mehr hat. Obwohl ich glaube ich immer gut angesehen war.

Einer Familie, die mir schrieb, dass die Kinder mich immer noch vermissen und ich für sie der beste Erzieher war, habe ich es versucht so zu beschreiben: „…Ihre Kinder haben wundervolle Eltern und eine wunderschöne Kindheit, das haben nicht alle Kinder und genau diesen Kindern will ich ein kleines Lächeln auf das Gesicht zaubern“

Das trifft es vielleicht ganz gut, ich kann die Welt nicht verändern, aber versuchen ein kleiner Augenblick schöner Erinnerung zu sein.

Und Heimat? Es gibt so viele Definitionen. Ein Vater sagte einmal ich wäre ein guter Ortsvorsteher, aber ich soll ja auch der König von Föhr werden 😉 . Also was ist Heimat. Ein Ort, an dem man gerne ist, dann wäre es Föhr und ein Ort an dem die geliebte Familie ist also Berlin – Brandenburg. Vielleicht kenne nicht mal ich meine Heimat, die tief in mir ist.

Das Leben ist Heimat und davon hatte und habe ich sehr viel.

(Bilder heute zwischen 7.30 Uhr und 16 Uhr)

Wenn die Englein…

…Plätzchen backen.

Ab und so sieht der Himmel rötlich aus…man kann sich drehen und er scheint rund…

…ich fragte was das ist und eine Kollegin erzählte mir: „Das ist so wenn die Engel Plätzchen backen…“

Morgen

Am Morgen sieht es auch nicht so anders aus. Aber der Weg geht diesmal zur Fähre, zum Festland. War natürlich alles gestern.

Angekommen.

Abend

Für einige Zeit der letzte Spaziergang am Abend auf der Insel. Freue mich auf den nächsten Spaziergang in der alten Heimat und auch auf den ersten im nächsten Jahr wieder hier.

Eins – Zwei – Drei – Vorbei

Ja, da ist sie nun zu Ende die bereits dritte Kur die ich hier arbeiten durfte und die Insel zeigt sich an diesem Tag von ihrer besten Seite. Und nun…

…hab ich einen Monat frei 😉

 

15 Minuten Seebrücke

Normal ist anders. Gemeint ist natürlich die Zeit in der wir dieses Jahr unser Leben leben. Da ist der Kekskrümel im Hals der penetrant im Hals kratzt, bis man husten muss, sehr leise, soll ja keiner hören. Die alte Frau die die Maske fast über den ganzen Kopf gezogen hat, die Blicke wenn man sich die Nase putzt. Und nebenbei muss oder darf man dann noch das „normale“ Leben meistern, den sogenannten Alltag. Familie, Arbeit, Einkauf…Sehnsüchte.

„Die Luft ist ein wenig raus“ sagte ich zu einem Freund auf Föhr. Er nickte und wir schauten auf das Meer. Wenig später schloss ich die Tür zu meiner Wohnung hinter mir. Die Wohnung wie immer etwas zu warm. Die Balkontür geöffnet, das rauschen des Meeres. Es war fast schon eine laue Luft und so ging ich nochmal los. Durch fast leere Straßen, die nassen Wege durch die Laternen in einem wunderbarem Licht getaucht. Ich gehe auf die Seebrücke, bis ganz nach hinten, bis zum Ende des Weges.

15 Minuten bleib ich dort. Ich spüre die Luft die mich langsam erfüllt, spüre dieses Gefühl des Glücks, der Ruhe und der Sehnsucht. Schließe die Augen, sauge den Augenblick in mich auf. Beneide mich um diesen Augenblick, teile ihn in meinen Gedanken mit meinen liebsten. Ein Wind kommt auf. Dreh mich noch einmal im Kreis, alles sehen, alles aufnehmen. Dann geh ich voller Luft für den nächsten Tag.