Fazit einer (Heim)reise

In welche Richtung sich nun die Heimreise befindet, weiß ich selbst nicht. Es fiel schwer die Familie wieder zu verlassen und doch auch viel Freude auf die Insel.

Es gab so viel Wertschätzung, damit hatte ich nicht gerechnet. Eltern, die mich baten, wieder zurück zu kommen, ganz viel Anerkennung für meine geleistete Arbeit. Vielleicht zählt auch hier, dass man erst weiß was man hat, wenn man es nicht mehr hat. Obwohl ich glaube ich immer gut angesehen war.

Einer Familie, die mir schrieb, dass die Kinder mich immer noch vermissen und ich für sie der beste Erzieher war, habe ich es versucht so zu beschreiben: „…Ihre Kinder haben wundervolle Eltern und eine wunderschöne Kindheit, das haben nicht alle Kinder und genau diesen Kindern will ich ein kleines Lächeln auf das Gesicht zaubern“

Das trifft es vielleicht ganz gut, ich kann die Welt nicht verändern, aber versuchen ein kleiner Augenblick schöner Erinnerung zu sein.

Und Heimat? Es gibt so viele Definitionen. Ein Vater sagte einmal ich wäre ein guter Ortsvorsteher, aber ich soll ja auch der König von Föhr werden 😉 . Also was ist Heimat. Ein Ort, an dem man gerne ist, dann wäre es Föhr und ein Ort an dem die geliebte Familie ist also Berlin – Brandenburg. Vielleicht kenne nicht mal ich meine Heimat, die tief in mir ist.

Das Leben ist Heimat und davon hatte und habe ich sehr viel.

(Bilder heute zwischen 7.30 Uhr und 16 Uhr)

Spazierga(e)ng(e)

Ja die hatte ich, diese Spaziergänge, mit Matthes, alleine. Viele Gedanken wo geht es hin, was wird wohl sein. In einem Jahr wollen wir Weihnachten und Silvester auf Föhr feiern. Nein, es bedeutet nicht das dann alle in Wyk wohnen, aber ein schöner Gedanke ist es trotzdem. Man kann sich so vieles ausmalen und weiß doch nicht was das nächste Jahr bringt. Fahrland ist schön merke ich und doch hab ich den „Draht“ verloren. Ich versuche den salzigen Wind zu riechen und hätte nie geglaubt das mir das seltsame Inselwetter fehlt. Ich bin gerne hier, ohne wirklich da zu sein. Das gilt natürlich für den Ort, nicht für die Menschen, da fehlen mir schon einige. Heute ein kleiner Besuch an alter Wirkungsstätte und auch da das Gefühl, alles war schön zu seiner Zeit, aber die Zeit ist vorbei. Die Menschen die wollen werden sicher weiter mit mir in Kontakt bleiben. Ich bin gerne hier, sehr gerne und freue mich doch auch wieder auf diesen Augenblick wenn die Fähre in Wyk anlegt. Ich werde sicher noch einige male Spazieren gehen und gerne hier sein und gerne fort gehen.

Impfen (?) (!)

Eine Äußerung einer Dame heute beim Einkauf, veranlasst mich dann doch mal meine Meinung zu dem Thema zu schreiben. Die Äußerung war „Ach es ist doch schön, in 4 bis 6 Wochen ist alles vorbei“ (ich selbst denke, dass uns die Folgen noch bis Ende 2022 begleiten werden – die Spätfolgen ungewiss)

Da ich zu denen gehöre, die noch recht unschlüssig sind, werde ich beide Gedankengänge meinerseits euch kundtun (was ein Satz).

Dafür: Ja, ich bin unschlüssig, habe aber Risikogruppen in der engsten Familie. Natürlich wäre es schön, wenn sie geimpft werden, aber dann muss ich es auch tun. Sicher ein Medikament nach noch nicht mal einem Jahr zuzulassen, ist eine reife Leistung. Aber es wären z.b. keine Tierversuche mehr nötig, bzw. in einem ganz engen Rahmen (Nein, keine Tierversuche mehr!), da die Computerprogramme so weit sind, dass man alle (??) Eventualitäten herausfinden kann. Außerdem soll das Medikament bisher kaum Nebenwirkungen in den Studien gezeigt haben. Sicher wenig Zeit für viel Leistung, aber ich denke die heutige Zeit, Technik und Möglichkeiten geben es her.

Dagegen:  im Jahre 2018 sind in Deutschland 238.000 Menschen an Krebs gestorben. Ich weiß der Vergleich zu 30.000 Coronatoten hinkt. Aber man möge es mir zu Zwecken der Anschaulichkeit verzeihen. Es halten sich immer die Gerüchte, dass es viele Medikamente gibt, die nicht zugelassen sind. Das veranlasste mich, mich mal mit der Zulassung von Medikamenten zu beschäftigen. Im Durchschnitt braucht ein Medikament in Deutschland 12 – 13 Jahre bis zur Zulassung, dass heißt, wenn es heute ein wirksames Medikament gegen Krebs gibt, werden noch ca. 2,5 Millionen Menschen daran sterben, bis es zugelassen wird, um sich ganz sicher zu sein. Sicherlich sehr fragwürdig mein Vergleich mit Corona, aber ich denke, ich versteht was ich damit sagen will.

Fazit: Der eigentliche Stamm des Virus ist ja seit langem bekannt und die Forschung schon einige Jahre alt. Mein Beruf wird es eh verlangen mich impfen zu lassen. Ob ich ein gutes Gefühl habe, weiß ich nicht und ich werde mich sicher hinten in der Schlange anstellen. Wie sagte doch Herr Spahn so schön: „…lassen wir anderen den Vortritt…“

Es gibt kein Falsch oder Richtig. Jeder soll tun was er für richtig hält, aber die anderen auch akzeptieren mit ihren Wünschen, Ängsten und Nöten. In diesem Sinne: „Bleibt gesund“

Spritze – Spitze – Treffer….oder auch nicht 🙂

(Frohe) Weihnacht

Froh ist wahrscheinlich anders, versuchen wir sie besinnlich zu machen. Es werden andere Weihnachtstage. Für viele ruhiger, auch etwas einsamer. Aber immer mit den Gedanken an die, die man mag, die man liebt. Wenn wir das schaffen ist es ein riesiges Band von Gedanken rund um die Welt. Meine gehen an viele Ecken in Deutschland von Steutz bis Föhr, von Braunschweig bis Berlin, von Potsdam bis Löhne, sie gehen weiter bis nach Neuseeland, Spanien….

Ich wünsche allen eine besinnliche, schöne, gemütliche Weihnacht.

Ungewohnte Normalität

Aber was ist eigentlich noch normal.

Wieder zu Hause ohne zu wissen ob das je wieder mein zu Hause wird. Natürlich nur der Ort, nicht die Familie. Familie braucht keinen Ort.

 Sehr unterschiedlich wie man mit Corona umgeht, das Wort das niemand mehr hören kann und doch das Wissen das es uns noch eine ganze Weile begleiten wird. Die einen gehen recht locker damit um, andere sehr streng. Wo ich hingehöre? Wohl eher zu den strengen, schon alleine durch die Vorerkrankungen meiner Familie.

Wie früher, damals vor 4 Monaten (lache), mache ich die Küche, die Wäsche, die Frau ist arbeiten.

Alles angenehm normal, ohne das noch irgend etwas normal ist.

Kauft nebenan

Es ist kalt heute Morgen, ist ja Winter- fast. Brauche noch einige Geschenke, könnte im warmen bleiben, alles liefern lassen. Aber er kommt wieder dieser Tag, an dem die kleinen Geschäfte schließen müssen. Jeder Euro zählt und so gehe ich los…

…kauft nebenan – nicht irgendwo.

15 Minuten Seebrücke

Normal ist anders. Gemeint ist natürlich die Zeit in der wir dieses Jahr unser Leben leben. Da ist der Kekskrümel im Hals der penetrant im Hals kratzt, bis man husten muss, sehr leise, soll ja keiner hören. Die alte Frau die die Maske fast über den ganzen Kopf gezogen hat, die Blicke wenn man sich die Nase putzt. Und nebenbei muss oder darf man dann noch das „normale“ Leben meistern, den sogenannten Alltag. Familie, Arbeit, Einkauf…Sehnsüchte.

„Die Luft ist ein wenig raus“ sagte ich zu einem Freund auf Föhr. Er nickte und wir schauten auf das Meer. Wenig später schloss ich die Tür zu meiner Wohnung hinter mir. Die Wohnung wie immer etwas zu warm. Die Balkontür geöffnet, das rauschen des Meeres. Es war fast schon eine laue Luft und so ging ich nochmal los. Durch fast leere Straßen, die nassen Wege durch die Laternen in einem wunderbarem Licht getaucht. Ich gehe auf die Seebrücke, bis ganz nach hinten, bis zum Ende des Weges.

15 Minuten bleib ich dort. Ich spüre die Luft die mich langsam erfüllt, spüre dieses Gefühl des Glücks, der Ruhe und der Sehnsucht. Schließe die Augen, sauge den Augenblick in mich auf. Beneide mich um diesen Augenblick, teile ihn in meinen Gedanken mit meinen liebsten. Ein Wind kommt auf. Dreh mich noch einmal im Kreis, alles sehen, alles aufnehmen. Dann geh ich voller Luft für den nächsten Tag.

Es wird ein seltsamer Monat

Ein seltsamer Monat beginnt, eigentlich ein Monat der Gemütlichkeit. Der Monat in dem man zur Ruhe kommen soll. Still wird er, eine Stille, die man so nicht erahnt hat. Eine Stille die man so auch nicht gewollt hat. So sitze ich still, höre das neue Max Prosa Album (dazu Morgen mehr) und denke wir sollten an all die Denken an die keiner denkt. Machen wir einen schönen Monat daraus. Vielleicht auch mal eine Möglichkeit wieder an den kleinen Dinge Freude zu haben. Aber liebe Familie ich denke an euch, ganz besonders an euch.

Dezemberbilder: