Zeitreise – Monumental

Kurzer Zusatz am 1.7. Diesen Beitrag hatte ich eigentlich schon am 23.6. nur auf dem Blog gepostet.  Allerdings haben sich die CD’s mit ca. 148000 Bildern als wahre Fundgrube für Geschichten gezeigt und so soll dieses die erste sein, bevor ich in den nächsten Tagen euch mitnehmen kann auf eine kleine Gedankenreise zu verschiedenen Bildern.

Meine Frau ist immer irritiert, wenn sie meine Blogeinträge liest. Sie sagt dann, das ist manchmal so als ob man den Menschen neben sich nicht kennt. Ich kann sie beruhigen, geht mir genauso, ich kenn mich ja auch nicht. Also alles gut, es liegt nicht an ihr. Wie habe ich neulich gelesen:“ ich habe mich gefunden. War gar nicht schwer. Ich stand neben mir“ Aus den Boxen erklingen die neuen Alben von „Bleib Modern“ und „Clan of Xymox“. Vielleicht nicht die geeignetste Musik so allgemein gesehen, aber wunderbar für eine Reise.

Bis 2008 habe ich alles auf CD oder DVD gesichert. In einer Kiste fand ich jetzt gut 50 davon. Ich habe mich entschlossen sie durchzusehen und alles, was ich behalten will auf eine Festplatte zu laden. Ich konnte nicht erahnen welche Flut von Erinnerungen und vergessen unvergessenen Bildern auf mich zustürmte.

Man soll ja nicht in der Vergangenheit leben und ich lebe mein JETZT sehr gerne, aber eine kleine Zeitreise war und ist erlaubt. Aus den Boxen klingt jetzt „King Hannah“ und ich bemerke auf meiner Reise wie dunkel, wie hell, wie tief, wie weit oben…wie viel Leben in den Bildern, in mir steckt. Erlebtes Leben das einem keiner nehmen kann. Nun liegt es eigentlich nur an mir dieses viele Leben als etwas positives zu sehen und mitzunehmen auf dem Weg nach vorn.

Heute ist Morgen schon Gestern

Das Rad stottert, der Motor auch etwas. Aber er läuft, man kommt vorwärts, langsam. Hier eine Schraube locker, da eine festziehen. Wird schon. Angus und Julia Stone Live unglaublich. Grandios, mal 2 Stunden keine Schäden an der Karosse. Dafür reißt ein Geduldsfaden, er verfängt sich in den Speichen eines Fahrrads und wird durch Berlin getragen. Die Last die ich trage, mal Feder, mal Berg aus Stein. Entscheidungen getroffen, aber nicht gesucht. Jede Entscheidung verlangt nach etwas Veränderung. Aber Veränderung macht unruhig. Macht ein schlechtes Gewissen. Dabei habe ich mein Gewissen auf dem Gewissen. Gehe mit mir ins Gericht, kann mich nicht entscheiden welches, nehme doch einen Kuchen. Aber nicht allein, sondern mit einem Freund. Mit einem Freund? Nein, etwas anderes etwas Körperloses verbindet, vielleicht einer der wenigen, der ganz wenigen die meine Seele sehen, aber nicht die die für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Abgründe müssen auch erstmal ausgehoben werden. Verkleidet auf einer Party, hoffentlich erkennt mich keiner, wenn mich alle kennen. Dann Spaziergang, Potsdam du reiche schöne Stadt. Im Schatten von Sanssouci legt die Traurigkeit ihren Kopf an meine Schulter. Ich begrüße sie lächelnd. Sie verspricht mir nicht lange zu bleiben. Auf einer Bank hat jemand seinen Geduldsfaden abgelegt, er braucht ihn nicht mehr. Gebraucht, aber gut denke ich mir. Baue ihn ein in diesen Motor, der stottert. Aber er klingt gleich anders, eine rote Lampe erlischt, es sind nicht mehr alle roten Lampen an. Ich denke ich muss vorsichtig fahren. Lege eine Spielkarte zwischen die Speichen, klingt gleich besser. Die Herzdame. Ich liebe dich meine Frau. Wenn ich die Hände an den Ohren wie Muscheln forme höre ich das Meer. Ich muss doch gar nicht schnell fahren denke ich mir. Sollte dankbar sein das der Motor läuft auch, wenn er stottert. In der Vergangenheit liegt die Wahrheit. Wenn ich fahre, kann sie mich nicht einholen. In einem Lied heißt es „Heute ist Morgen schon Gestern“. So ist es denke ich mir, mach mir einen neuen Kaffee und lege einen Geduldsfaden ins Gefrierfach. Man weiß ja nie.