Eine Bohrmaschine reißt Löcher zum Takt der Musik in die Wände. „Macht kaputt was euch kaputt macht“ schreit Rio mit den Scherben ins Mikrofon. Mein IPhone erhält eine Nachricht von Arbeit.
Der „Lavazza“ Kaffee ist noch nicht ganz durch, riecht aber schon gut. Ich gehe auf die Terrasse und schaue ins Grüne, der „Rauchhaussong“ erinnert mich an irgendwas, an etwas vergangenes, egal. Der Handwerker will die Heizung warten, ich setze mich ans IPad und lese Wirtschaftsnachrichten, weiß nicht warum, erscheint mir wichtig zu sein, ob ich alles verstehe sei mal dahingestellt. Der Kaffee ist durch und Rio singt „Wenn die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am nächsten“, früher hab ich diesen Song mit Inbrunst mitgesungen. Früher, naja da war ja alles anders, nicht besser, oder und irgendwie kommen da Namen die so still oft Herumschleichen in meinem Kopf wieder zum Vorschein: Joe, Zitrone, Seidel, Ludi…und so ganz sicher bin ich mir nicht mehr das noch alle Leben. “ Keine Macht für niemand“ ruft es jetzt aus den Boxen und einen Augenblick seh ich mich durch F’hain wanken, in Neukölln in der Kneipe sitzen, schwarz im Studentenheim in Halle/S. wohnen und erwachend wo man sich nicht hingelegt hat.
“Sich fügen heißt Lügen“ Slime, ach ja, ich erinnere mich, da waren ja mal Ideale, der Weltverbesserer der nie Erwachsen werden wollte. Etwas wenig Zucker am Kaffee. „Viva la Muerte“ – Es lebe der Tod, danach noch „Goldene Türme“ von Slime. Nein, alles ist gut so wie es ist, der Beweis ist 3 Jahre alt und die Revolution lass ich den Jungen. Man muss sicher nicht alles hinnehmen aber auch nicht alles verändern.